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Zu wenig Krafttraining, aber es macht Spaß

Drei Test-Berichte über Gymondo

Datum: 06.09.2014
Zu wenig Krafttraining, aber es macht Spaß

In unserem ersten Bericht stellten wir Euch Gymondo vor. Danach baten wir drei Frauen und einen Mann, Gymondo ein paar Wochen auszuprobieren. Hier sind die Ergebnisse.

Test-Bericht von Claudia (Physiotherapeutin):

Zunächst begann damit mich „wild“ durch zu klicken, dann sah ich mir die Videos genauer an. Diese waren von der Qualität, Auflösung und auch Perspektive sehr gut. Auch das Auftreten der Trainer fand ich sehr gut. Auch wenn es oft übertrieben wirkte, kam bei mir die Motivation zum Weitermachen an. Leider bemerkte ich dann, das all die Videos, die ich zu Anfang angeschaut hatte (um mir einen Eindruck zu verschaffen) in meine Statistik eingegangen waren, was ich sehr schade fand. Als ich dann soweit war und mir ein Workout aussuchte, konnte ich zuerst wählen, an welchen Tagen ich trainieren möchte. Leider konnte ich die Workouts nicht direkt an meine Problemzonen oder Schwachstellen anpassen. Ich wurde auch nicht nach dem Aktivitätszustand befragt, was das Programm sehr aufwerten würde. Natürlich konnte ich in einem leichten Auswahlverfahren das vermeintlich beste Workout auswählen, jedoch empfand ich die Auswahl als eher schwammig und nicht recht zu definieren. Als ich nun mein erstes Workout selbst begann, merkte ich schnell, wie absolut anstrengend das Programm war. Obwohl ich mich für sportlich halte, war ich nach 20 Minuten am Limit. Jede Übung war genau passend vom Zeitlimit für mich, ein paar Sekunden länger und ich hätte es nicht geschafft. Die Trainer gaben meistens sehr gute Tipps zur Korrektur der Übung, auch deren Abwandlungen waren sehr gut. Mir fehlte bei den Workouts, die ich gemacht hatte, der Anteil an purem Krafttraining, denn es wurden mehr Übungen für Cardio und „Fitness“ gemacht. Deshalb glaube ich, dass Gymondo für unsportliche Menschen sogar zu schwer ist und die Motivation schnell weg ist. Und Menschen, die dagegen sehr fit sind oder ihren Körper definieren wollen, eher weniger mit dem Programm anfangen können, weil sie gezielt trainieren wollen. Gezielt trainieren wollen heißt für mich: nicht nur eine Überschrift mit Bauch, Beine, Po sondern eine im Voraus sichtbare Übungsauswahl, damit ich entscheiden kann: "Okay, diese Übung kenne ich und ist etwas für meine Problemzone."

Die Videos sind gut erklärt und bieten einige Zusatzinformationen.

Auch für Unerfahrene im Fitnessbereich wäre es besser, wenn entweder im Voraus die Übungen sichtbar als Bild dargestellt werden oder während des Videos die nächste Übung als kleiner Clip im Bild angezeigt werden würde, denn oft muss alles sehr schnell gehen. Die meisten Übungen haben mir sehr gut gefallen (ist natürlich auch Geschmackssache) und waren auch richtig anstrengend. Auch das kurze Aufwärmprogramm fand ich sehr gut. Beim „Hauptteil“ gefielen mir die Challenges ganz gut, um auch seinen Fortschritt zu sehen. Jedoch fehlten mir oft die Begründungen, warum welches Workout wie bzw. warum wie welche Sätze kombiniert werden sollen. Ich denke, das würde die Langzeitmotivation erhöhen (wenn ich weiß, was das bringt). Motivationserhöhend würde auch wirken, wenn an den Ruhetagen satt: „Wie viel wiegst du heute?“ etwas anderes stehen würde, denn die Waage führt einen in die Irre und hat wenig Aussagekraft. Besser wäre ein Foto oder eine Anleitung zur Messung der Umfänge. Die Dehnungssequenzen fand ich überraschend fortschrittlich im Sinne der Ganzkörperdehnung , was zum einen Zeit spart und zum anderen effektiver sein soll, da auch die Faszien mitgedehnt werden. Jedoch fiel mir als Beispiel bei dem Workout "Ultimate Cardio" von Daniela auf, dass bei der Dehnung der Oberschenkelrückseiten noch dazu angeleitet wurde, die Zehen anzuziehen. Dies bringt aber die Nerven sehr stark auf Dehnung, was Schmerzen verursachen kann und sollte daher lieber nicht angeleitet werden. Bei diesem Workout fiel mir auch auf, dass meine Waden fast einen Krampf bekommen hatten, weil die meisten Übungen auf die Wadenmuskulatur gingen. Es sollte darauf geachtet werden, dass nicht dauerhaft eine „kleine“ Muskelgruppe beansprucht wird. Die Ernährung mit Gymondo finde ich spitze, außer das die Rezepte sehr schwer zu machen sind (wer hat schon Hanfmehl zuhause).

Mein Fazit:
Als Ergänzung zu Krafttraining und einer gesunden Ernährung kann Gymondo starke Erfolge erzielen aufgrund seiner hochintensiven Intervallstruktur. Jedoch ist das Programm durchaus verbesserungswürdig.

Test-Bericht von Tatiana (fitnesserfahren und Mutter von zwei kleinen Kindern):


Die Anmeldung auf Gymondo war am Anfang etwas schwierig. Es sah so aus, dass Gymondo und mein iPad nicht kompatibel seien. Ich habe mich über die Registrierung angemeldet. Und gleich ging das Fenster über das Fitnessprofil auf. Als ich meine Daten eingegeben habe, wie Name und Vorname, Geburtsdatum, Größe und Gewicht, ging dann nichts mehr. Das Klicken auf "Änderungen speichern" wollte einfach nicht funktionieren. Erst nach mehrmaligem Anmelden und wegklicken konnte ich Gymondo erkunden.

Mein erster Eindruck: sehr übersichtlich! Oben in der Leiste kann man zwischen Programmen oder einzelnen Workouts aussuchen. Die Programme wie "Schlank in 10 Wochen" oder "Bikini Body" haben mich sehr angesprochen. Allgemein fand ich die einzelnen Beschreibungen der Programme sehr ansprechend und kurz gehalten. Da ich mich zunächst nicht entscheiden konnte, beschloss ich, mir Zeit zu lassen und erstmal weiter zu schnuppern.

Auf der Seite mit den Workouts war ich erstmal überwältigt, wieviele Kurse angeboten werden. Es hat mir auch gefallen, dass es Kurse mit einer unterschiedlichen Dauer gibt. Und da geht der Plus-Punkt an Gymondo in Vergleich zu einem normalen Fitnessstudio. Denn wo bitte kann man in einem Fitnesstudio nur ein 11 Minuten Training absolvieren? Außerdem wird bei jedem Workout angegeben, welche Körperpartie trainiert wird und für welche Stufe es geeignet ist. Für mich gestaltet sich der Auswahl somit sehr leicht. Dennoch :bei fast 80 Kursen verliert man schnell den Überblick. Ich wusste gar nicht mehr, womit ich anfangen soll. Da bietet Gymondo eine sehr gute Filterfunktion. Man kann die Kurse nach Dauer, Schwierigkeitsgrad, welche Körperpartie beansprucht werden sollte, mit welchem Trainer man trainieren möchte oder welches Ziel man verfolgt, filtern lassen.

Ich gab eine Zeitdauer von 10-20 Minuten und Schwierigkeitsgrad "leicht" an. Ich bekam 6 Workouts empfohlen, darunter Relax Yoga. Mal wieder stand mir die Technik im Weg. Das Video konnte auf dem iPad nicht abgespielt werden. Erst nach mehreren Versuchen und Neu-Einloggen war es möglich. Ich war leicht auf 180! Aber die angenehme Stimme von Trainerin Viktoria hat mich runtergeholt. Die Musik im Hintergrund war auch sehr entspannend. Kaum fing ich an, bekam ich Gesellschaft von meinem Mann. Er wollte auch mitmachen . Dazu muss ich sagen, dass er vor Jahren viel Yoga gemacht hat und ich dachte, seine Meinung über das Workout könnte nicht schaden. Die 20 Minuten vergingen sehr schnell. Viktoria hat alle Bewegungen sehr gut erklärt und sogar für mich, eine absolute Anfängerin in Yoga, einfach mitzumachen. Ich war sehr überrascht, was für einegute Qualität das Video hatte. Einer der Teilnehmer im Hintergrund hat die Übungen in der Anfänger-Version ausgeführt. So konnte ich mich an ihm orientieren. Im Display konnte ich immer nachschauen, wie lange die Übung noch dauert. Das hat mir auch gut gefallen. Mein/Unser Fazit: sehr gut! Ich werde dieses Workout ganz sicher öfters wiederholen.


Ob fertige Programme oder selbst täglich neu auswählen: alles ist möglich.

Beim letzen Besuch auf der Seite habe ich das Programm "Bikini Body " gestartet. Nun war mein erstes Training ein Desaster! Ich wollte das Programm beenden, damit es nicht mehr unter "mein Training" angezeigt wird. Dies ist aber nicht möglich. Das aktuelle Programm kann nur durch ein anderes Programm ersetzt werden.

Also ging ich zu "Trainingsplan erstellen" und beantwortete erneut die Fragen. Dieses Mal gab ich an, dass ich Anfängerin bin, dann mein Ziel "schlank und fit", Trainertyp "lässig" und Dauer "30 Minuten". Gymondo suchte für mich " Bodyshape" aus. Es ist ein Programm für Anfänger zum Abnehmen, optimal für Einsteiger - steht im Beschreibung! Ich öffnete den Plan und stelle wieder fest, dass zwar das erste Workout die Schwierigkeitsstufe leicht hat, dafür folgt danach mittel-mittel-schwer! Für mich eindeutig kein Einsteiger-Programm!

Es fehlt auf der Seite auch die Möglichkeit, ein eigenes Programm zu erstellen. Z.B. möchte ich gern meine Woche planen mit einem Ziel, wieviel Zeit oder Kalorien ich verbrauchen möchte. Dies fehlt bei Gymondo. Somit werde ich nur einzelne Workouts ausprobieren, und zwar vorerst nur Schwierigkeitsstufe leicht. Besonders gut gefallen mir die Videos mit der Trainerin Viktoria. Ein Plus-Punkt ist, dass noch zwei Personen mittrainiert haben, somit wurden auch verschieden Ausführungsmöglichkeiten präsentiert. Die kurze Unterhaltungen geben einem das Gefühl, nicht ganz allein zu sein.

Minus-Punkte: warum sind immer alle Übungsnamen auf Englisch, auch beim Yoga? Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen! Und während des Workouts erschien auf einmal einen Eingabefeld für die Squats, die man einige Minuten vorher bei einer Challenge gemacht hat. Ich musste deswegen unterbrechen, aber bei der Angabe verschwand das Feld auf einmal. In meinem Fitness Profil wurde aber nichts angezeigt. Und ich konnte es nachträglich nicht angeben. Bis jetzt scheint mir Gymondo nur als eine Sammlung Videos mit der Note mittelmässig bis gut. Ich werde aber weiter damit trainieren.


Test-Bericht von Meike und Jörn (sehr lauferfahren und Eltern von zwei kleinen Kindern):


Es wäre schön, wenn man einen Suchfilter hätte, der angibt, für welche Kurse man welche Geräte daheim haben sollte, bei den Hanteln gab es auch teilweise keine Gewichtsangaben und Flaschen differieren ja sehr in der Schwere. Man kann sonst nicht so gut sehen, wo man was braucht. Schön wäre es teilweise gewesen, wenn die Musik nicht nur leise im Hintergrund gewesen wäre, sondern etwas präsenter. Gut fanden wir, dass man Interaktionsmöglichkeiten hatte, zum Beispiel, dass man die Anzahl der Wiederholungen eingeben konnte ("die Challenge"). Und ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, dass man für die Übungen auf jeden Fall Turnschuhe anziehen musste und es im August echt oft so heiß war, dass man die Lüftung im Fitnesscenter zu schätzen gelernt hat. Mir persönlich war der Anteil der Cardio-Übungen zu hoch, denn das hab ich ja durchs Laufen soweit schon abgedeckt. Ich hätte mir eher reine Bauchprogramme gewünscht und ich könnte mir vorstellen dass es problematisch gesehen werden kann, dass manche Sachen nicht gerade immer gelenkschonend waren. Ich mag da ganz klar Videos, bei denen man sich nur auf eine Partie konzentrieren kann, lieber. In der Programmauswahl hab ich mich daher nicht so wiedergefunden... Jörn empfand das anders und fand die große Auswahl an netten Trainern, denen man seiner Ansicht nach gerne zuhört, gut. Aber man kann sagen, dass die Kinder die Übungen toll fanden und sie jetzt teilweise selbst Matten holen und Sport machen wollen. Wenn man nicht im Fitnessstudio Mitglied ist, ist Gymondo sicher eine gute Option.

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Das Online-Fitness-Studio GYMONDO vorgestellt