Protein ist nicht gleich Protein

Proteine sind essenzielle Nährstoffe, die in tierischem Fleisch, Milch und Milchprodukten, Eiern, aber auch in Hülsenfrüchten enthalten sind. Mit diesen Lebensmitteln lässt sich der tägliche Bedarf an Proteinen problemlos decken, dennoch greifen immer mehr Menschen, besonders Kraftsportler und Bodybuilder, zu Protein-Supplementen. Diese bieten den Vorteil, dass sie nur bestimmte Proteine liefern und etwa keine oder nur geringe Mengen Kohlenhydrate.

Die Milch macht‘s

Milch ist ein besonders guter Proteinlieferant, aus ihr werden Casein und Whey oder Molke gewonnen, im Verhältnis 4:1. Beide sind als Energielieferanten beim Sport sehr beliebt und finden zunehmend auch bei Hobbysportlern aus anderen Sportarten Verwendung oder bei Menschen, die ihre Ernährung bewusst verbessern wollen. Im Vergleich zu anderen Proteinlieferanten bietet die Milch zahlreiche Vorteile wie einen geringen Preis, eine hohe Verfügbarkeit und eine ausgewogene Mischung essenzieller Aminosäuren.

Casein und Whey Protein

Nahrungsmittel werden unterschiedlich vom Körper aufgenommen oder verstoffwechselt. Je komplexer ein Nährstoff molekular aufgebaut ist, desto mehr Arbeit hat der menschliche Organismus damit, ihn in kleinere Teile zu zerlegen und in die Zellen zu transportieren, wo er benötigt wird. Das gilt bei Fettsäuren ebenso wie bei Kohlenhydraten und Proteinen. Aufgrund ihres unterschiedlichen molekularen Aufbaus werden Casein und Molke anders verdaut – Whey wird schnell aufgespalten und verdaut, während Casein länger braucht, bis es den Zellen zur Verfügung steht.

Darüber hinaus bietet Whey Protein eine höhere biologische Wertigkeit, sein Anteil an Aminosäuren ist also höher als beim Casein. Das alleine macht Whey aber nicht zum pauschal besseren Protein, denn ihren Gesamtbedarf an Aminosäuren decken die meisten Menschen nicht ausschließlich über Proteindrinks, eher hängt es von den persönlichen Ernährungs- und Trainingszielen ab, zu welchem man (wann) greifen sollte.

Muskelaufbau vs. Muskelerhalt

Während nämlich Whey eine anabole, also muskelaufbauende Wirkung zeigt, ist das langsamer verdaute Casein anti-katabol und damit eher für den Erhalt der vorhandenen Muskelmasse geeignet. Wer Muskeln aufbauen will, sollte also nach dem Training einen Proteinshake aus Whey zu sich nehmen, während in Zeiten ohne Training ein Casein-Shake als energiereicher aber kohlenhydratarmer Ersatz für eine Mahlzeit dienen kann.

Wer sich näher mit Aminosäuren beschäftigen möchte, findet online zahlreiche Informationen zu diesen wichtigen Ernährungsbausteinen und ihre Bedeutung für den gesamten Organismus und die Gesundheit.