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Fakt oder Fiktion:

Gesunde Ernährung muss teuer sein

Datum: 24.05.2022
Fakt oder Fiktion:

Dass eine ungesunde Ernährung der häufigste Grund für Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten ist, scheint den meisten zwar bewusst zu sein, etwas geändert wird daran allerdings selten. Deswegen haben wir uns gefragt: Was ist eigentlich die Ursache für eine schlechte Ernährung? Liegt es etwa am Preis? Seit langer Zeit wird behauptet, dass eine gesunde Ernährung für dutzende Menschen, die “Otto Normalverbraucher”, viel zu teuer sei. Ist dem denn auch wirklich so? Wir haben uns mit der Angelegenheit intensiv auseinandergesetzt und sind zu den folgenden Resultaten gekommen.

Titelbild: Tablett Frühstück Müsli
© silviarita auf Pixabay


Begriffserklärung: gesunde Ernährung


Zu Beginn sollte die Bezeichnung “gesunde Ernährung” transparent definiert werden: Gesunde Ernährung ist im allgemeinen nährstoffreich. Sie enthält haufenweise Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren und natürlich auch Antioxidantien. Diese werden größtenteils aus frischem Gemüse und Obst gewonnen und stärken die physische Gesundheit.
Um die Kosten von gesunder Ernährung nun analysieren zu können, werden die Kalorien betrachtet, denn alle Lebensmittel beinhalten sie und unser Körper benötigt deren Energie zum Überleben. Dies bedeutet, dass man die Lebensmittelpreise pro 100 kcal vergleichen kann.

Die Preise der Produkte


Die günstigsten Rohstoffe auf dem Markt sind folgende: helles Mehl, Zucker und Pflanzenfett. Fertiggerichte und andere kräftig verarbeitete Produkte sind “leere” Kalorien. Die Verpackung der Nahrung kostet häufig mehr, als die Herstellung des Produkts. Ernährt man sich damit, kommt man kurzzeitig unbestreitbar viel günstiger davon als mit vollwertiger Ernährung. Was allerdings selten bedacht wird ist, dass Produkte wie Chips, die preiswert sind, nur zu einem kurzzeitigen Sättigungsgefühl führen. Vergleicht man damit etwa Kartoffeln, die allem Anschein nach teurer sind, geben diese dem Körper bedeutend mehr
essenzielle Nährstoffe, die uns deutlich länger satt machen, was zu weniger Nahrungsaufnahme und demnach zu weniger Kosten führt. Dabei sind nicht Bio-Produkte gemeint, die häufig das dreifache des regulären Preises kosten.

Die Auswirkung des Einkommens auf unsere Ernährung


Sofern “hochpreisige” Lebensmittel aufgrund von Geldmangel nicht gekauft werden können, müsste dies im Gegenzug implizieren, dass Haushalte mit einem höheren Einkommen, die etwa clevere Investitionen getätigt haben und somit finanziell unabhängig sind, sich deutlich gesünder ernähren, da sie es sich leisten können. Das ist allerdings nicht der Fall, wie eine Studie in den USA beweist. Sie zeigt auf, dass die Qualität der Ernährungsweise sich erst bei einem Einkommen mit dem fünffachen Wert des Existenzminimums erhöht. Und selbst dann ist der Wert nicht nennenswert. Demnach liegt ungesunde Ernährung nicht am geringen Einkommen, sondern an der Bequemlichkeit der Menschen.


Gemüse Topf Kochen
© Steve Buissinne auf Pixabay


Die Bequemlichkeit


Die günstige Nahrung ist schnell zu verzehren, darauf kommt es den meisten an. Die meisten Menschen wissen, dass eine Tiefkühlpizza ungesund ist, aber Selbstkochen scheint zu aufwendig und vermeintlich hochpreisig. Gesunde Nahrungsmittel werden allerdings mehrheitlich in größeren Mengen erworben und können somit für viele Mahlzeiten dienen (Bsp.: Kartoffeln); dadurch wiegt sich das Preisleistungsverhältnis wieder auf. Es kostet den Konsumenten zwar etwas Zeit beim Kochen, doch schmeckt die Mahlzeit normalerweise besser mit frischen Produkten, die nicht mit ungesunden Geschmacksverstärkern versetzt sind und man weiß, was dem Körper zugeführt wird.