Nächste NachrichtVorige Nachricht

Alamierend

Burnout und emotionale Erschöpfung werden zur Volkskrankheit

Datum: 24.09.2011
Überkomplexe private Strukturen und beruflicher Druck zwingen immer mehr Menschen in emotionale Erschöpfungszustände. "Burnout" wird zur grassierenden Zeiterscheinung, richtige Diagnosen und sinnvolle therapeutische Ansätze sind gefragt. München, September 2011. Die Volkskrankheit "Burnout" schreitet unvermindert voran und zeitigt oft weitreichende Folgen für die Erkrankten, aber dennoch ist das Burnout-Syndrom in der im deutschen Gesundheitssystem verbindlichen "Internationalen Klassifikation der Erkrankungen" (ICD 10) nicht als eigenständige Krankheit beschrieben. Eine Folge davon ist das Fehlen diagnostischer Leitlinien mit der Beschreibung konkreter Symptome. Demzufolge gibt es zurzeit auch keine verlässliche Statistik, wie viele Menschen aktuell von Burnout betroffen sind. Schätzungen gehen von 9 Millionen Erkrankten in Deutschland aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO nimmt an, dass jeder Betroffene jährlich durchschnittlich 30,4 Arbeitstage krank ist. Der volkswirtschaftliche Schaden daraus geht aber noch weit über die Abwesenheitstage hinaus, denn in aller Regel nimmt auch die Produktivität der Betroffenen dramatisch ab.

Selbst der Besuch beim Arzt oder Therapeuten bringt nicht immer den gewünschten Erfolg: Nach Schätzungen werden nur 50% der Burnout-Erkrankungen richtig erkannt und behandelt. Es existieren inzwischen im Internet einige Tests, die Tendenzen aufzeigen, ob ein Burnout vorliegen könnte und wie weit dieser gegebenenfalls fortgeschritten ist. Weil aber keine diagnostischen Leitlinien vorliegen, gibt es auch keinen verbindlichen Test, sondern nur individuelle Fragebögen, die unterschiedlicher Herkunft sind und auf unterschiedlichen Erkenntnissen beruhen.

Es ist daher zu raten, bei Zeichen wie emotionaler Erschöpfung, abnehmender Leistungsfähigkeit, zusammen mit andauernder Unzufriedenheit über die berufliche, private oder allgemeine Situation, auch an ein Burnout-Syndrom zu denken und den Arzt oder Therapeuten auf diesen eigenen Verdacht hinzuweisen. Auch können eine Vielzahl von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, innere Unruhe, Rückenschmerzen, Müdigkeit, aber auch Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Tinnitus, häufige Erkältungen auf ein zu Grunde liegendes Burnout-Syndrom hinweisen.

Fachliche Beratung und Hilfe bei Burnout bieten auch eine Vielzahl von Instituten und Therapeuten. Welche Methode für den Einzelnen die richtige ist, liegt neben dem örtlichen Angebot und damit der Verfügbarkeit für den Patienten nicht zuletzt an der individuellen Reaktion auf eine Therapie und den Fortschritten, die der Patient damit macht. Bis zur verbindlichen Definition von Diagnose- und Therapie ist dem Patient somit auch eine eigene, intensive Recherche über Beschreibung und Therapiemöglichkeiten von Burnout anzuraten.

Quelle: openPR