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Lass mal locker!

Der Stress muss weg

Datum: 30.05.2019
Lass mal locker!
Bild: Geralt / pixabay

Stress. Das ist heute eins der schlimmsten Phänomene, die Zivilisation zur Verfügung stellt. Ja - der Mensch kann Stress aushalten. Das ist bedingt durch die Evolution zum Beispiel bei Flucht vor wilden Tieren, Katastrophen oder einfach nur bei ausbleibender Nahrung.

Dennoch ist Stress heute deutlich präsenter und in vielen Ausprägungen auch unnötiger als vorher. Stress ist vom Lebensbedrohlichen zum Alltäglichen geworden. Meine Haare sind doof, meine Figur passt nicht, ich muss noch hierhin und dorthin oder noch schnell 188.000 Mails checken. Wir leben nicht zuletzt durch die andauernde Erreichbarkeit durch digitale Medien in einer Art Dauerstress, um anderen zu gefallen und unseren positiven Platz in der Gesellschaft zu verteidigen.

Auf die Dauer ist das nicht gut. Und unsere eigentlichen Ziele, die wir für uns selber erreichen wollen, drängen sich entgegen der Übermacht der vermeintlich von außen einfallenden Anforderungen oft in den Hintergrund. Dann setzen wir uns auch nach Feierabend nochmal an den PC, um Emails abzuarbeiten, anstatt es uns auf der Couch gemütlich zu machen, einen Gutscheincode einzulösen und uns ein paar Runden Sportwetten zu gönnen. Die Erholung kommt dabei schnell zu kurz. Dabei sind es gerade die vermeintlichen Anforderungen, die man genau unter die Lupe nehmen sollte. Oft bilden wir uns die nämlich nur ein und es beginnt ein Gedankenkarussell der Marke "Was wäre wenn ...?".

Wenn du dich im obigen Text wiederfindest, dann solltest du etwas gegen diesen permanenten Stress unternehmen. Zunächst einmal musst du dir dafür selber eingestehen, dass du tatsächlich Stress hast und feststellen, wann er auftritt. Hierfür kannst du einfach mal Tagebuch führen und genau aufschreiben, wann du dich gestresst fühlst und was du glaubst, dass diesen auslöst. Das können zum Beispiel Dinge sein, die du gerade machst, aber auch Termine, die in Zukunft auf dich warten und wo du dich vielleicht nicht ganz wohl bei fühlst.

Viele Menschen neigen bei Terminen dazu, möglichst viel in einen kurzen Zeitraum zu packen - meist zu viel. Lass hier rechtzeitig ein bisschen weg. Versuche mal 10% weniger zu machen. Möglicherweise reicht das schon aus, damit du dich besser fühlst. Dinge, die häufig auf deiner Liste erscheinen, solltest du generell überdenken. Vieles kann man so abändern, dass der stressende Faktor entfällt und die Tätigkeit viel mehr Spaß macht - vielleicht mit etwas mehr Zeit und Ruhe. Vielleicht musst du dich aber auch von dem ein oder anderen ganz trennen, damit es dir besser geht.

Sei mutig, mach dir selbst Gedanken und sprich die Dinge auch mit deinem Lebensumfeld - also mit deiner Familie und deinen Freunden durch. Die meisten Dinge werden wahrscheinlich gemeinschaftlich gelöst werden müssen.

Langfristige Wirkung von Stress
Die Ausschüttung von Stresshormonen wie zum Beispiel Adrenalin und ähnlichen Substanzen hat für einen begrenzten Zeitraum eine leistungssteigernde Wirkung. Logisch - denn wenn wir bewusstlos umgefallen wären, wenn ein Tiger hinter uns her ist, dann wäre das für die Menschheit ein ziemlich guter Grund zum Aussterben gewesen. Wir können also gewissermaßen über uns hinauswachsen.

Bei der langfristigen und dauerhaften Anwendung von Stress sieht das aber leider anders aus. Der Köerper leidet unter Stress und wird zunehmend leistungsunwilliger. Abnehmen und fiter werden sind sind nahezu unmöglich. Der Muskelaufbau wird deutlich gebremst. Langzeitfolgen wie Bluthochdruck, Diabetes, Burnout, Herzinfarkt etc. stehen als weitere Hiobsbotschaften da. Nicht außer acht lassen darf man das Stressgedächtnis, mit dem wir mitunter außer Lage gesetzt werden, bestimmte Tätigkeiten zu verrichten, weil unser Kopf sich weigert, die Hand zu heben. Wir wollen das schlicht nicht mehr.

Mach mal Pause und tu was
Hört sich doof an, funktioniert aber. Mach mal Pause mit dem, was du den ganzen Tag tust. Und tu was anderes. Sitzt Du den ganzen Tag vor einem Rechner oder an Medien etc., dann geh mal raus in die Natur, fahr Fahrrad, geh spazieren oder lauf. Bist du den ganzen Tag geplant unterwegs, dann mach die Freizeit ungeplant! Sorg dafür, dass deine andere Seite auch aktiviert wird.

Zusätzlich kannst du ein bisschen an deiner Ernährung drehen - das unterstützt dich, weil dein Körper besser mit den richtigen Nährstoffen versorgt wird. Falls du noch keinen Sport machst, fang damit an. Krafttraining sollte eigentlich immer dabei sein - insbesondere bei Menschen, die nicht unbedingt Ausdauertypen sind. Achte ein wenig auf ausreichendes Eiweiß in der Ernährung und probier mal, den Zucker zu reduzieren.

Dein Körper und deine Seele wird es dir bestimmt in kurzer Zeit danken.