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Brillenstudie:

Brille oder Kontaktlinsen beim Sport?

Datum: 22.08.2022
Eine Sehschwäche zu haben bringt im Alltag schon genügend kleinere und größere Barrieren und Unannehmlichkeiten mit sich – und ganz besonders bei körperlicher Anstrengung können sie mitunter den kompletten Spaß am Bewegungsdrang und Auspowern verderben. Während bei niedrigeren Dioptrinwerten und dem Weglassen einer Sehhilfe vielleicht noch ausreichend genug Sehkraft vorhanden ist, um sich dem Sport vollkommen widmen zu können, sieht es bei höheren Werten und voller Abhängigkeit schon ganz anders aus.

Laut Brillenstudie des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen haben im Jahre 2019/2020 66,6% aller deutschen eine Brille getragen. Das sind mittlerweile zwei Drittel der Bevölkerung – und Tendenz kontinuierlich steigend. Die meisten von uns sind auf eine der auf dem Markt verfügbaren Sehhilfen angewiesen – aber welche der zwei gängigsten sind am besten für den Sport?

Theoretisch sollten Kontaktlinsen für den Sport doch perfekt sein. Sie bieten ein vollkommenes Freiheitsgefühl, kommen ohne ein Gestell aus, das verbiegen oder zerbrechen kann und so für Verletzungsrisiken sorgt. Bei verschwitztem Gesicht tropft kein Schweiß auf die Gläser und lässt so die Sicht verschwimmen – und keine Gläser bedeutet außerdem, dass nichts Beschlagen kann. Bei Sportarten die Helme oder Schutzbrillen erfordern, erlauben Kontaktlinsen extra Komfort – in der Form, in der sie von ihren Herstellern gedacht sind.

Im Gegensatz dazu können für den Sport allerdings spezielle Sportbrillen erworben und genutzt werden, die genau diese Schwachstellen einer normalen Brille versuchen auszugleichen; mit leichten, robusten und biegungsresistenten Gestellen, die sich der Form unter Helmen oder Schutzbrillen anpassen.

Vor allem bei Kontaktsport oder Sportarten die hohe Konzentration und Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand wie einen Ball erfordern, sorgen Kontaktlinsen mit ihrer Rundumsicht dafür, dass keine Beeinträchtigung des Blickfeldes einen Nachteil erstellen kann. Besonders weiche Linsen, die sich eng an die Hornhaut schmiegen, bleiben auch bei harter Anstrengung an Ort und Stelle. Für Ausdauersportler empfehlen sich hingegen harte Linsen, die zwar lockerer auf der Hornhaut sitzen, dafür aber mit höherer Sauerstoffdurchlässigkeit brillieren.

Vor allem bei Sportarten, bei denen man stärkerem Wind ausgesetzt ist, können Kontaktlinsen allerdings dennoch zweite Wahl sein und Sportbrillen – oder sogar normale Brillen – wesentlich effizienter. Während man beim Joggen im Normalfall mit der Alltagsbrille auskommt, sind ungeschützte Augen beispielsweise beim Radsport weniger empfehlenswert. Sportbrillen können hier mit Tönungsgraden und integriertem UV-Schutz mithilfe von phototropen Gläsern, sowie als natürlicher Schutz gegen fliegende Insekten dienen. Heftiger Gegenwind beim Kontaktlinsentragen hingegen kann die Augen schnell austrocknen und reizen.

Sportarten im Wasser sind noch einmal ein anderes Thema. Prinzipiell wird davon abgeraten, Kontaktlinsen im Wasser zu tragen, da sie ein erhöhtes Risiko mit sich bringen, Fremdkörper und Bakterien ins Auge zu bekommen, ohne sie schnell genug wieder ausschwemmen zu können. Reizungen oder ausgewachsene Entzündungen kommen mit höherer Wahrscheinlichkeit vor. Idealerweise sollten hier Tageslinsen (so dass sie nach Gebrauch entsorgt und mit frischen Linsen ersetzt werden können) mit Tauch- oder Schwimmbrillen gekoppelt werden, für den idealen Schutz. Einige Optiker bieten auch an, Schwimmbrillen mit Sehstärke auszustatten.

Also, was nun?
Unterm Strich ist entscheidend, um welche Sportart es sich handelt, und wie einschränkend eine Brille tatsächlich ist. Sportbrillen sind eine großartige Alternative, können aber auf die Dauer schnell teuer werden, vor allem wenn mehrere angeschafft oder Reparaturen erledigt werden müssen. Kontaktlinsen sind Allrounder und bei den meisten Sportarten im Vorteil. Wer sie also tragen mag, liegt mit ihnen selten falsch.